Am 1. und 2. April haben wir zum ersten Mal an einer Weinmesse, nämlich der KölnWein 2017 mit großer Begeisterung und Freude teilgenommen. Wie ein abgesprochener Aprilscherz war der erste Satz, den wir von vielen Besuchern, die zu unserem Stand gekommen sind, gehört haben, ist auch gleichzeitig der Titel dieses Blogbeitrags: „Ich habe bisher noch nie einen türkischen Wein probiert.“ Oder auch: „Ich wusste nicht, dass in der Türkei Wein hergestellt wird.“ Unsere Werbung und Flyer mit unserem Motto ‘Probieren Sie die Rebsorten, aus denen die ersten Weine der Welt gemacht wurden!’ sowie der hethitischen Diener auf unserem Logo, die in Schalen Wein servieren, haben Ihr Ziel erreicht: In zwei Tagen durften wir etwa 1500 Besucher an unserem Stand türkischer Weine empfangen und sie über türkische Weine informieren.
Wir haben versucht, das Verkostungsverhalten deutscher Weinliebhaber zu analysieren. Wir haben beobachtet, dass die meisten Besucher unsere für die KölnWein 2017 erstellten Heftchen, die Informationen zu den ausgestellten Weinen enthalten, gelesen und die Weine dementsprechend ausgewählt und verkostet haben. Da die Aussprache türkischer Weingüter oder türkischer Rebsorten relativ schwierig sind, war das Heftchen eine gute Hilfe. Die Besucher konnten uns einfach im Heftchen zeigen, was sie gerne probieren möchten, und könnten sich nach der Verkostung direkt im Heftchen Notizen machen. Da wir (wahrscheinlich aufgrund der genetisch bedingten türkischen Gastfreundlichkeit) immer mehr eingeschenkt haben als die Menge, die für Verkostungen üblich ist, haben wir auch öfter die Warnung „Ist genug! Ist schon gut!“ gehört… Die Spucknäpfe wurden von den Besuchern sehr selten verwendet. Das ist immer ein gutes Zeichen für die Qualität der Weine!
Am ersten Tag von KölnWein 2017 hatten wir eher jüngere und fast ausschließlich Besucher, die bisher nie einen türkischen Wein probiert hatten. Am zweiten Tag war der Altersdurchschnitt ein bisschen höher und wir hatten an unserem Stand viele Gäste empfangen dürfen, die bereits in der Türkei waren. Mit „Merhaba!“, „Hoş geldiniz!“, „Şerefe!“ sind sie zu unserem Stand gekommen und türkische Weine verkostet. Insbesondere war es sehr schön zu sehen, wie sehr ein älteres Paar sich freute und Ihre Augen geleuchtet haben, als sie erfahren haben, dass es den Kavaklıdere Yakut, den sie vor etlichen Jahren in der Türkei getrunken und sehr schön fanden, bei www.weinatolien.de gibt.
Weiterhin war es auch eine Ehre, dass der Organisator der Messe KölnWein (sowie von etlichen weiteren Messen in anderen Städten) Vincenz S. Weber zu unserem Stand gekommen ist, alle Weine an unserem Stand verkostet hat und seine Kollegen und Bekannten zu unserem Stand mitgebracht hat. Herr Weber hat mitgeteilt, dass dieses Jahr noch mehr Besucher mit türkischem Hintergrund Tickets gekauft haben. Wir haben mit etwa 50 Türken bzw. Türkischstämmige als Gast gehabt, die türkische Weine verkostet und mit denen wir schöne aber teilweise auch traurige Gespräche geführt haben.
Wir haben uns gefreut, Frau Aysun Pirdel (siehe unser Interview mit Frau Pirdel) und Herrn Cüneyt Nurioglu vom Weingut Doluca sowie Herrn Ömer Faruk Şafak vom Weingut Kavaklıdere an unserem Stand auf der KölnWein 2017 empfangen zu dürfen. Wir bedanken uns hiermit nochmal bei den Weingütern Kayra, Doluca, Kavaklıdere, Pamukkale und Suvla für Ihre Unterstützung und die Zusammenarbeit.
Ich weiß, dass es für euch komisch ist, dass jemand wie ich so einen Titel für diesen Artikel geschrieben hat… Aber mit dem Einfluß von den deutscheln Weinliebhabern, die während der KölnWein 2017 diesen Satz öfter gesagt haben, wollte ich meine Eindrücke so schreiben. Dabei möchte ich mich bei Evren Tonguç bedanken, der ohne zu essen, ohne einmal sitzen zu können, den Besuchern fast ununterbrochen die türkischen Rebsorten und Weine erzählt hat. Es ist ein großer Gewinn für türkische Weine, Ihre Reise in Deutschland mit einer Person mit so großer Leidenschaft für Wein zu starten.
Mit dem Wunsch, dass Millionen von deutschen Weinliebhabern türkische Weintrauben und türkische Weine in ihren Gläsern haben…
* Das türkische Original des Artikels können Sie im folgenden Link lesen: Keyifli Notlar ; im Deutschen wurden einige kleine Änderungen vorgenommen.